Meine Erfahrung mit Opipramol
Das relativ „leichte“ Antidepressivum Opipramol wurde mir in der Schmerzklinik Kiel vorgeschlagen als Migräneprophylaxe, zur Verbesserung meines Schlafes und zur Bekämpfung von Angstzuständen und Panikattacken.
Ich nahm es eine Zeit lang bedarfsweise (50-150mg/Tag), wenn ich bei Angst und Panik mit anderen Tricks nicht weiterkam oder immer mal wieder quasi „Kur-mäßig“ für 2-3 Wochen durchgängig, um besser zu schlafen. Durchschlafen habe ich damit bisher leider auch selten geschafft, aber die „Einschlafbereitschaft“ wird damit gefördert.
Sicher ist auch dieses Mittel nicht ohne Nebenwirkungen, aber ich tauschte gerne Todesangst gegen Mundtrockenheit und ein paar Kilo mehr auf den Rippen (obwohl Letzteres wirklich nicht schön ist und andere Beschwerden hierdurch wieder ungünstig beeinflusst werden).
Ich bildete mir auch ein, dass meine Psyche allein schon das Vorhandensein dieses kleinen pharmazeutischen Helferleins gutiert hatte. So wie bei einem Spickzettel: Es hilft schon, wenn ich weiß, dass ich ihn dazunehmen könnte, wenn ich wollte.
Einen besonderen Nachteil hat die Gabe von Opipramol für mich: Aufgrund meiner Penicillin-Allergie konnte ich im Fall der Fälle bisher gut auf Makrolid-Antibiotika ausweichen. Unter Gabe von Opipramol soll allerdings auf Makrolid-Antibiotika verzichtet werden. Es gibt zwar noch andere Antibiotika-Präparate, sagte man mir in der Schmerzklinik, aber es ist kein gutes Gefühl für mich, dass ich ein Medikament, das ich grundsätzlich einigermaßen vertrage, nicht mehr nehmen darf und mal wieder ein Versuchsmedikament einwerfen soll, wenn der bakterielle Gau eingetreten ist. Da hilft wohl nur Daumendrücken und den Bazillen so gut es geht ausweichen.
Seit ein paar Jahren nehme ich Opipramol nicht mehr.