Akupressurroller

Als meine ukrainische Physiotherapeutin eines Tages mit einer Art “Tapetenroller” um die Ecke kam, dachte ich zuerst, die will mich veräppeln. Dass die Menschen in östlichen Regionen gerne tendenziell robuster drauf sind, hatte ich schon mehrfach erlebt, aber mit Nagelrollen, die ich so nur vom Tapetenentfernen kenne, im Therapiebereich hätte ich nicht gerechnet.

Doch die Physiotherapeutin lacht nur laut, als sie mein erschrocken dummes Gesicht sieht. “Leg’ Dich mal hin”, ordnet sie an. Das “hin” hört sich mit ihrem charmant ukrainisch gehauchten h wie “CHin” an. Widerstand zwecklos. Sie hat mir mal erzählt, dass die Klitschko-Brüder ihre Cousins sind. Ich bin noch unentschlossen, ob ich ihr glauben soll ;-).

Durchblutungsfördernd

Ich kenne meine Physiotherapeutin seit Jahren und vertraue ihr, deshalb tue ich, wie mir geheißen. Sie führt die Rolle anfangs nur mit ganz leichtem Druck über meine Rücken- und Schultermuskulatur. Es ist bei weitem nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Durch die vielen kleinen Nägelchen auf der Rollfläche, wird die Haut nicht verletzt, sondern nur die Durchblutung angeregt.  Vorausgesetzt man achtet penibel darauf, den Roller gerade aufzulegen und abzurollen. Das sorgt für wohlige Wärme, bei mir persönlich auch ein paar Stunde nach der Behandlung noch. Das empfinde ich als sehr angenehm, obwohl ich ansonsten unter einer ausgeprägten Hyperalgesie (= gesteigerte Schmerzempfindlichkeit) leide. Das liegt offenbar daran, dass es unterschiedliche Schmerzrezeptoren in der Haut gibt, wie mir die Physiotherapeutin erklärt. Welche, die sich um Druck kümmern und andere, die sich um Berührung kümmern. Die Druck-Crew scheint bei mir ok zu sein. Es gibt aber auch Menschen, die können das Gerolle nicht aushalten. “Musst Du CHören auf Dein Körpergefühl!”, sagt Raissa, die Fachfrau. Ich gebe diesen Rat einfach mal so an Dich weiter. 🙂

Hautverträglich?

Was mich wundert: Trotz meiner extremen Nickelallergie, Unverträglichkeiten vieler anderer Metalllegierungen und allgemein hypersensiblen Mastzellen, macht der Roller selbst bei mir keinen großen Hautstress, außer einer zünftigen Rötung, aber genau das soll ja der Effekt sein. Laut Hersteller bestehen die Nadeln aus Kupfer (Cu), Zink (Zn), Eisen (Fe) und Silber (Ag-12,5%). Vielleicht werden die Überempflindlichkeitsreaktionen auch vom Wohlgefühl ausbalanciert – wer weiß das schon so genau …

Größen

Den Roller gibt es in drei unterschiedlichen Größen bzw. Rollenbreiten. Für die Benutzung zu Hause komme ich mit der mittleren Größe (7 cm) am besten klar, weil ich sie auch für eine leichte Fußsohlenbehandlung und an Ober- und Unterschenkel benutze, wenn mich meine Beine abends oder nachts irre machen vor Schmerzen. Meistens beeindruckt sie das ein wenig und ich kann einschlafen, bevor sie merken, dass ich aufgehört habe zu rollen. Im Gesicht darf der Roller theoretisch auch angewandt werden, aber das ist mir dann doch zu viel des Guten. Mit meiner Rosacea und dem Quincke-Ödem kann ich das vergessen. Man muss ja auch nicht jeden Mist mitmachen … 😉

Fazit

Die Vorteile:
Der Akupressurroller funktioniert ohne Strom, das heißt er wirkt rein mechanisch. Die Rolle ist sehr stabil gearbeitet und der Holzgriff liegt gut in der Hand. Die Hautverträglichkeit (bei mir zumindest) würde ich als überraschend gut bezeichnen. Die Wirkung: durchblutungssteigernd, wärmend, entspannend.

Die Nachteile:
Leider kann man die vespannten Rückenmuskeln mit dem Roller nicht selbst bearbeiten. Ein behutsamer Helfer ist nötig. (Auf keinen Fall die Kinder damit  hantieren lassen!) Wichtig ist bei der Anwendung, dass man den Roller niemals schräg über die Haut zieht – das gibt böse Kratzer und tut weh.

Unter’m Strich: Daumen hoch!

Für Dich:

Den Akupressurroller, den ich oben beschrieben habe, kannst Du hier kaufen: https://amzn.to/3eFqwKE*

(Zwischenzeitlich gibt es ihn offenbar nur noch in orange. Die Bauweise und Funktion ist aber identisch.)

 


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