Migräne und Schlaf

Viele Menschen, die unter Migräne leiden, wissen nicht, dass ihre Schlafgewohnheiten eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Migräne spielen können. Doch warum ist ausreichender Schlaf für Menschen mit Migräne so wichtig?

Schlafmangel

Schlafmangel kann zu Migräne führen. Menschen mit Migräne sollten darauf achten, regelmäßig genug Schlaf zu bekommen. Eine ausreichende Schlafmenge hilft, den Körper zu regenerieren und bei der Zellerneuerung. So kann der Körper besser auf Stress und andere Migräneauslöser reagieren.

Schlaf-Wach-Rhythmus

Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ist für die Vorbeugung von Migräne von entscheidender Bedeutung. Menschen mit Migräne sollten versuchen, jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen und zu Bett zu gehen, um den natürlichen Rhythmus des Körpers zu unterstützen. Für die Migräne ist nämlich nicht nur Schlafmangel ein Problem, auch wenn du zu viel Schlaf bekommst oder zu spät aufstehst, kann dies Migräne auslösen. Natürlich ist die Verlockung groß, am Wochenende einfach mal länger liegenzubleiben, aber du tust deinem Migräne-Gehirn damit keinen Gefallen. Wenn du es beispielsweise gewohnt bist, morgens um 6:30 Uhr aufzustehen und als erstes einen Kaffee zu trinken, lass den Wecker auch am Wochenende an. Mach’ dir deinen Kaffee wie gewohnt und nimm ihn einfach mit ins Bett – gegen das Wiederhinlegen und ein gemütliches Bettfrühstück spricht nämlich nichts 😉

Stressreduktion

Bekanntermaßen kann Stress einer der Auslöser für Migräne sein. Ausreichender Schlaf kann dazu beitragen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen, was wiederum dazu beitragen kann, Migräneanfälle zu vermeiden. Wenn du genug Schlaf bekommst, kann dein Körper besser mit Stress umgehen und das Risiko für einen Migräneanfall reduzieren. Du kannst am Abend zum Einschlafen gerne stressreduzierende Meditationen oder Aroma-Öle* (auch als Kissenspray*) nutzen. Alles, was dich vor dem Schlafengehen entspannt, ist gut. Stressreduzierend wirken auch Abendroutinen, wie das Eincremen von Gesicht und Körper mit einer entspannenden Lotion*, ein Tee*, beruhigende Musik und der Verzicht auf TikTok und Co. am Handybildschirm kurz vor’m Schlafengehen.

Regeneration des Gehirns

Schlaf ist für die Regeneration des Gehirns besonders wichtig. Bei Menschen mit Migräne kann ausreichender Schlaf dazu beitragen, die Regeneration von Hirnzellen und die Vermeidung von Migräneauslösern zu unterstützen. Schlaf fördert die Zellreparatur, die Bildung neuer Verbindungen zwischen Nervenzellen und die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten.

Während des Schlafs durchläuft das Gehirn verschiedene Stadien, die als REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und Non-REM-Schlaf bezeichnet werden. Diese Stadien haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Erholung und Regeneration des Gehirns.

Während des Non-REM-Schlafs kommt es zu einem Absinken des Stoffwechsels und der Herzfrequenz. Dies ermöglicht es dem Gehirn, sich zu erholen und zu regenerieren, indem es Abfallprodukte abbaut, Zellen repariert und neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen bildet. Außerdem wird während des Non-REM-Schlafs das Hormon Somatotropin ausgeschüttet, das für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe im Körper verantwortlich ist.

Während des REM-Schlafs findet eine Aktivität im Gehirn statt, die mit der Verarbeitung von Informationen und der Stärkung und Festigung von Gedächtnisinhalten in Verbindung steht. Während dieser Phase wird auch die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin erhöht, was zu einer Stimmungsregulierung und einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit beiträgt.

Schlafapnoe

Auch Atemaussetzer im Schlaf oder eine Verflachung der Atmung im Schlaf (Schlafapnoe) können Auslöser für Migräne sein. Menschen mit Migräne sollten sicherstellen, dass die Sauerstoffzufuhr in der Nacht nicht gestört ist. Eine Behandlung ist nach entsprechender Diagnostik mit sogenannten CPAP-Geräten (Continuous Positive Airway Pressure =kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck) möglich, um die Schlafqualität zu verbessern. Ein Hinweis auf Schlafapnoe können Schnarchen und hörbare Atemaussetzer, oder ein unerholsamer Schlaf sein.
Sprich mit deinem Hausarzt, falls du den Verdacht hast, an Schlafapnoe zu leiden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ausreichender Schlaf für Menschen mit Migräne besonders wichtig ist. Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, die Reduzierung von Stress, die Verhinderung von Schlafmangel, die Verbesserung der Gehirnregeneration und die Vermeidung von Schlafapnoe können dazu beitragen, Migräneanfälle zu vermeiden oder zu reduzieren.

Wenn du an Migräne leidest, sprich mit deinem Arzt also unbedingt auch über die Möglichkeiten zur Verbesserung deiner Schlafgewohnheiten.

Welche Helferlein ich persönlich für eine entspannte Schlafposition und angenehmere Nachtruhe nutze, findest du in meinem Beitrag: Alltagshürde Schlafen: Eine Wissenschaft für sich.

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