Im letzten halben Jahr bin ich gleich viermal notfallmäßig ins Krankenhaus gekommen. Einmal wegen einer geplatzenten Ovarialzyste, einmal wegen einem fulminanten Migräne-Anfall mit Hirnstammaura nach der ersten Covid-Impfung und neulich an meinem Geburtstag sowie zwei Wochen später dann noch einmal mit Nierenkoliken und den passenden Nierensteinen dazu. Man könnte mich also als Survival-Profi im Stationärbereich bezeichnen.
Gut vorbereitet ist halb genesen
Eine große Erleichterung für mich und die Familie ist es in solchen Fällen immer, dass meine Kliniktasche für ein paar Tage fix-fertig gepackt im Schrank steht. Das tut sie bereits seit einigen Jahren, nachdem ich einst ohne jede Vorbereitung für eine Woche in der Neurologie “einsaß” und an den kleinsten Alltagsdingen gescheitert bin. Ich hatte einfach NICHTS, was ich hätte gebrauchen können dabei. Dazu gab es Schlüpper, die mein Mann aus der letzten Ecke des Schrankes gekramt hatte und Jogginghosen, die ich eigentlich nur noch zum Tapezieren tragen wollte. Auf eine Lippenpflege und die richtige Tagescreme würde ich heute noch warten.
Klar, wer mit Blinddarmdurchbruch oder Schädeltrauma ins Krankenhaus kommt, der hat andere Probleme. Selbst bei meinen Nierensteinen habe ich zugegebenermaßen erst dann über meine aufgeplatzten Lippen nachgedacht, als die Infusion mit dem Opiat endlich durchgelaufen war und ich um halb sechs Uhr morgens völlig stoned in meinem Zimmer lag und man mir noch eine “Gute Nacht” wünschte.
Es sind nicht die Berge vor Dir, die Dich ermüden, sondern der Kieselstein im Schuh.
Muhammad Ali
Wer es erlebt hat, weiß, dass der Kampf ums Überleben in der Klinik erst jetzt richtig losgeht. Die kleinen Dinge sind es nämlich, die uns als Migräniker und Mastzellpatienten mit kaputter Wirbelsäule und anderen Malessen letztlich den Garaus machen. Man hat es in Krankenhäusern noch schwerer als die “Otto-Normal-Patienten”. Dass ich da zum regelrechten “Prepper”, also jemand, der auf alles vorbereitet ist, geworden bin, war die logische Konsequenz.
Ich zeige Dir heute, was ich alles in meiner Krankenhaus-Tasche dabeihabe. Dazu gibts natürlich auch die entsprechenden Shopping-Links (daher auch das Werbe-Icon oben rechts im Beitrag).
myyzillas Krankenhaus-Tasche
- Eine große Reisetasche* (gerne mit Rollen, denn als Patient ist man selten in der Lage, schweres Gepäck von A nach B zu transportieren)
- Bauchtasche* (wenn Du in der Klinik ein bisschen umherstreifen kannst/möchtest und das Nötigste Taschentücher, Handy usw. “am Mann” haben willst, ohne dass Schläuche oder anderes Gerät gestört werden)
- Handtücher und Waschlappen (1 Dusch-/Badetuch, 1 mittleres, 2 Gästetücher, 2 Waschlappen) – ideal sind Sets ohne Zierleisten in dunklen Farben* bzw. alles außer weiß und blau (diese werden oft von den Kliniken benutzt).
- Nackenhörnchen oder kleines Kissen – Ich habe sogar gleich beides dabei: Einmal das 3-1-Nackenkissen, das ich hier im Blog schon mal genauer vorgestellt habe und ein weiches Nackenhörnchen aus Schurwolle* (da schwitzt man nicht so) plus selbstgenähtem Bezug aus Ommas Bettwäsche (da hab` ich die guten Vibes direkt dabei). Du kannst auch eins zum Aufblasen nehmen: Ich empfehle eines mit Bezug, wie dieses hier von newgen medicals im 2-er Set*. Diese Kissen nutze ich auch während längerer Autofahrten).
- günstige aber gute Clip Kopfhörer (z.B. von Panasonic)* (ggf. mit IPhone-Adapter) – in Krankenhäusern hat man heute oft kombinierte TV/Radio/Telefone mit Kopfhörerausgang. Es gibt vor Ort zwar Kopfhörer zu kaufen, aber nur in unterirdischer Qualität und meist unbequem. Die oben vorgestellten von Panasonic haben einen wirklich guten Klang und man kann sogar einigermaßen gut auf ihnen liegen oder sie neben das Kissen legen und so immernoch etwas hören.
- Handy-Ladegerät mit ausreichend langem Kabel (mind. 2m)
- Kulturbeutel zum Aufrollen und Aufhängen mit abknöpfbaren Segmenten* für viele Utensilien, wie z.B.
- klappbare Zahnbürste* (ich habe welche im 8er-Pack gekauft, da ich sie nach einem Krankenhausaufenthalt immer entsorge),
- Zahnpasta zum Hinstellen und Aufklappen, z.B. von Theramed bei dm (funktioniert mit verpflasterten Händen mit Schläuchen dran oft besser als das Auf- und Zudrehen von Tuben)
- Erfrischungstücher/Feuchttücher (z.B. (dm) Colognette Citrus von 4711 – riecht besser als das “alte” Zeug von früher ;-))
- Deo-Spray (ist hygienischer als Stick oder Roller und man kann angefangene Sprays später auch noch mal verwenden),
- Lippenpflege (mein absoluter Geheimtipp für die Lippen und gestresste Haut und kleine wunde Stellen: Brustwarzensalbe aus reinem Lanolin (z.B. Purelan von Medela)* (gibt es zum gleichen Preis auch bei dm).
- Gute Tages- und Nachtcreme. Meist leidet die Gesichtshaut besonders unter den Medikamenten, die einem im Kranknhaus verabreicht werden. Ich nehme aufgrund meiner Rosacea gerne Eucerin – Ultra Sensitiv* und Eucerin Anti Rötung* und vor allem nachts Balea Ultra Sensitiv Intensivcreme Urea (von dm).
- Ein bisschen Make Up/Schminkzeug, wenn du magst (hebt vielleicht die Stimmung und wenn du dich schon scheiße fühlst, musst du wenigstens nicht so aussehen) – Auch von Vorteil, wenn du gerne schnell entlassen werden möchtest. Dann siehst du nämlich gleich topfit aus mit ein bisschen Mascara*, Foundation* und Lippenstift*. 😉
- für kurze Haare reicht locker eine Aufklapp-Bürste mit Spiegel*
- wer längere Haare hat, benötigtvielleicht schneller einen Mini-Fön*, Haargummis und Haarstyling-Produkte in Mini-Version (z.B. Haarspray von dm)
- halbwegs vernünftiges Nageletui z.B. von Wilkinson*
- Schreibset mit Radierer und Anspitzer (z.B. was Hübsches mit BlingBling von Faber Castell)*
- kleiner Malblock oder Ausmalblock, oder fang doch einfach an zu Zendoodlen* … 🙂
- Zeitschrift mit Kreuzworträtseln/Sodokus
- Medikamente/Nahrungsergänzungsmittel (vom Arzt verschriebene Präparate und z.B. Meerwasser-Nasenspray (z.B. sensitiv von Mivolis bei dm), Halspastillen (z.B. isla moos bei dm), Kaugummi, Magnesium-direkt-Tütchen, Kopfwohl-RollOn* oder Euminz*.)
- Zipbeutel* mit Notfall-Lebensmitteln, die du verträgst (z.B. Müsli-, Frucht- Kokos-Riegel, Mini-Zwieback, Frucht-Quetschbeutel, Reiswaffeln, Babybrei, Porridge, Nüsse – aber auch Espresso-Sticks (ich mag die von Cellini am liebsten)*, die du einfach mit heißem Wasser als Not-Kaffee bei Kopfschmerzen trinken kannst, auch damit dein gewohnter Koffeinspiegel nicht so durcheinander gerät (Migräne-Trigger!), Zuckersticks aus dem Supermarkt (wenn nix anderes da ist und die Migräne anklopft, tut’s auch schonmal so ein Gift-Tütchen, um dem Blutzuckerspiegel nicht komplett zu crashen, während man auf’s CT wartet oder so …).
- Kleine Brotdose und Tütenclips, um Reste von Mahlzeiten für den kleinen Hunger zwischendurch ordentlich zu verpacken und im Nachttisch zu deponieren
- Einfaches Portmonee/Mäppchen* mit etwas Münzgeld (manchmal gibt es ja einen Kaffeeautomaten oder ein Kiosk, an dem man sich notversorgen kann)
- Klamotten – Immer nach dem Motto: Praxistauglicheit und Komfort vor Schönheit! Als Basics zum Anziehen habe ich deshalb immer folgendes in der Krankenhaus-Tasche dabei:
– rutschfeste Pantoffeln, in die man auch barfuß mal reinschlüpfen kann (z.B. Dux ohne Schadstoffe von ChungShi* oder Crocs*)
– Baumwollsocken mit Bündchen, die nicht einschneiden (dünne und dickere)
– bequeme Schlüpper, Bustiers und Unterhemden (Spitzen-BHs nur, wer sehr eitel oder unfreiwillig Single ist ;-))
– Leggings in kurz und lang (sind unverwüstlich und drücken und kubbeln nicht an den Beinen im Liegen.)
– knitter- und bügelfreie T-Shirts mit weitem Ausschnitt (praktisch beim Waschen und für Geschläuch)
– 2 lange Strick- und/oder Sweatjacken (statt Pullover und Bademantel) – am besten mit Tasche für Kleinigkeiten - 2-3 Müllbeutel/Plastiktüten für Schmutzwäsche
- alles, was Dir gut tun könnte: z.B. kleiner Glücksbringer oder Talisman*, Foto von deiner Familie, den Hunden oder Oma und Opa, Schnuffeltuch, Duftöl* (z.B. beruhigender Lavendel* od. belebende Zitrone*/Grapefruit*)
- Ich habe auch immer mein eigenes Blutdruckmessgerät (Bluetooth mit Speicher)* dabei, weil man mir meistens nicht glaubt, dass ich außerhalb von Krankenhäusern keinen Bluthochdruck habe. :-/
- Natürlich solltests Du vor allem Deine Krankenkassen-Karte dabei haben. Für den Notfall schadet es aber auch nicht, noch eine Kopie davon und Kopien von Schwerbehindertenausweisen, Allergiepässen, Operationsapässe Privatversicherungsnachweise usw. dabei zu haben.
- Patientenverfügung (wenn du eine hast – unbedingt einstecken und bem “CheckIn” direkt darauf hinweisen, wenn Du noch kannst ;-))
- Zettel/Mappe mit den wichtigsten Patenteninfos über Dich (dazu gibt es bald noch einen Extra-Beitrag. Wenn Du den nicht verpassen möchtest, abonniere einfach hier meinen monatlichen Newsletter.)
Krankenhaus-Prepping Checkliste
Und jetzt gibt es noch die Checkliste für Dich zum ausdrucken:
…ZAHNSEIDE ! …smile und was ich betrifft, ich mag kein make up zum “gesund-
schinken” um entlassen zu werden , setzte ich auf Selbstbräuner. abends drauf,
morgens pseudofrisch…`íhre Werte sind auch stabil, da können sie morgen nach hause!`…liebe Tanja , für alles was du tapfer bereits überstanden hast gratuliere ich von Herzen und für das was du noch vor dir hast, schicke ich eine Prise Sternenstaub aus Ich-drück-dir-die-Daumen-Phantasialand !!! LG Sylvana
Hallo Sylvana!
Prima Tipps! Danke! Wenn ICH allerdings Selbstbräuner auftragen würde, dann würden sie mich am nächsten Tag wg. Verdacht auf irgendeine schlimme, seltene Haut-Erkrankung einfach auf ‚ne andere Station legen 😂
LG Tanja