Meine Erfahrungen mit der Feldenkrais-Methode
Nicht nur chronisch Kranke haben oft das Gefühl, den Kontakt zum eigenen Körper verloren zu haben. Die Feldenkrais-Methode habe ich als eine Methode entdeckt, um die Verbindung wiederherzustellen und wieder eine bessere Körperwahrnehmung zu entwickeln.
Entwickelt von dem israelischen Physiker und Judo-Meister Moshe Feldenkrais, hat sich die Methode nicht nur für chronische Schmerzpatienten als effektives Werkzeug zur Verbesserung der Bewegung, Haltung und des allgemeinen Wohlbefindens erwiesen. Sie soll eine Vielzahl von Vorteilen für Menschen jeden Alters und körperlichen Zustands haben. Zum Beispiel:
- Eine verbesserte Körperhaltung: Durch die Steigerung des Körperbewusstseins und die Verfeinerung der Bewegungen hilft die Feldenkrais-Methode dabei, eine aufrechte und ausbalancierte Körperhaltung zu entwickeln.
- Schmerzlinderung: Indem alte Bewegungsmuster erkannt und neue Alternativen erforscht werden, kann die Methode dazu beitragen, Schmerzen und Verspannungen zu reduzieren.
- Steigerung der Flexibilität und Beweglichkeit: Die Feldenkrais-Methode fördert die Beweglichkeit in Gelenken und Muskeln, was zu einer größeren Flexibilität und Leichtigkeit in den Bewegungen führt.
Was ist Feldenkrais?
Die Feldenkrais-Methode ist ein pädagogischer Ansatz, der darauf abzielt, das Körperbewusstsein zu verbessern und die Bewegungsfähigkeit zu erweitern. Sie basiert auf der Annahme, dass unser Nervensystem in der Lage ist, neue Verbindungen herzustellen und zu lernen, unabhängig von unserem Alter oder unserer körperlichen Verfassung. Durch eine Kombination aus sanften Bewegungen, bewusster Atmung und aufmerksamer Selbstbeobachtung werden wir angeregt, alte Bewegungsgewohnheiten zu erkennen und neue, effizientere Bewegungsmuster zu entwickeln.
Obwohl die Datenlage insgesamt eher schlecht ist, konnte eine Arbeitsgruppe unter der Federführung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Anhaltspunkte zumindest für eine Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen finden (Quelle: aerzteblatt.de).
Funktionale Integration und Bewusstheit durch Bewegung
Die Feldenkrais-Methode umfasst normalerweise zwei Hauptansätze: Funktionale Integration (FI) und Bewusstheit durch Bewegung (ATM).
Die Funktionale Integration beinhaltet individuelle Sitzungen, bei denen ein Feldenkrais-Anleitender durch sanfte Berührungen und gezielte Bewegungen das Körperbewusstsein und die Bewegungsfreiheit verbessert. Der Klient liegt dabei bequem auf einer Matte oder einer speziellen Liege.
Bewusstheit durch Bewegung bezieht sich meist auf Gruppenkurse, in denen die Teilnehmer angeleitet werden, bestimmte Bewegungssequenzen auszuführen. Durch die bewusste Ausführung dieser Bewegungen wird die Körperwahrnehmung geschult und neue Bewegungsmöglichkeiten erforscht.
Feldenkrais ausprobieren
Ich selbst habe leider noch keinen Feldenkrais-Lehrer in Wohnortnähe gefunden, der mit mir die Funktionale Integration durchführen konnte. Für den Bereich “Bewusstsein durch Bewegung” gibt es jedoch einige gute Youtube-Videos, die ich häufig nutze, um meine morschen Knochen, Muskeln und Bänder mit neuen Impulsen zu versorgen. Vor allem bei Verspannungen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich habe ich gute Erfahrungen mit den Übungen gemacht.
Auch bei sich ankündigenden Panikattacken oder innerer Unruhe helfen mir die Übungen dabei, wieder ruhiger zu werden. Den Fokus auf die einfachen und angenehmen Bewegungen zu lenken, führt mich immer gut ins Hier und Jetzt. Gerade das Atmen in Verbindung mit Körperbewegungen hat bei mir oftmals den positiven Effekt, dass ich Anspannungen lösen und Verkrampfungen entspannen kann.
Hilfreich für mich sind vor allem die Anleitungen von Susanne Richter aus Berlin, die sie auf ihrem Youtube-Kanal präsentiert. Sie hat eine für mich sehr angenehme Art, die Übungen anzuleiten und den Spaß an der Sache zu vermitteln.
Meine Youtube-Playlist mit meinen Feldenkrais-Lieblingsübungen findest du hier…
Für die richtige Lagerung bei den Übungen nutze ich entweder Handtücher oder Decken. Sinnvoll und praktisch können aber auch verschiedene Schaumstoff-Polster sein, die man für die richtige Kopf-, Knie oder Armhaltung nutzt (z.B. eine Lagerungsrolle*, ein Therapiekissen* oder Kniekissen*).
Buchtipps
Wer lieber mit Büchern lernt, findet in folgenden Büchern mehr Informationen und Übungsanleitungen: